diff --git a/303_Binaerbaeume.tex b/303_Binaerbaeume.tex
index 903a805ee28a8e0118251a27f3b272d139694af7..fbe8239bb8f7d353df63054c48ec13e3fbd0e035 100644
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+++ b/303_Binaerbaeume.tex
@@ -193,6 +193,152 @@ nächstgrößere und nächstkleinere Element finden, solange der Baum nicht allz
 Alle Funktionen laufen dabei in $\mathcal{O}(h)$, im Idealfall also $\mathcal{O}(\log_2 n)$. Im schlechtesten Fall, in
 dem der Baum zu einer doppelt verketteten Liste degeneriert ist, liegt die Laufzeit in $\mathcal{O}(n)$.
 
+Um die gängisten Operationen zu beschreiben, adaptieren wir folgende Perspektive auf Binäre Suchbäume:
+Ein Binärer Suchbaum über einen Datentyp $D$ mit totaler Ordnung ist entweder leer, oder besteht aus einem linken
+Teilbaum, der Information im Node und einem rechten Teilbaum:
+\begin{align*}
+  \text{BST}\; D    &= ε\ |\; \text{BST}\; D\quad  D\quad  \text{BST}\; D \\
+  \mathcal{B}\quad  &= ε\ |\;\quad  l\qquad \ \ \   x\; \  \qquad r 
+\end{align*}
+In dieser Notation beschreiben wir nun kombat die gängisten Operationen auf binären Suchbäumen in rekursiver Form:
+
+Die Höhe ist $1$ + die Höhe des größeren Teilbaums:
+\begin{align*}
+  \texttt{height}(ε) &= 0 \\
+  \texttt{height}(l\; x\; r) &= 1 + \max(\texttt{height}(l), \texttt{height}(r)).\\
+\end{align*}
+Gesucht wird analog zur Binärsuche:
+\begin{align*}
+  \texttt{search}(ε,k) &= \texttt{error: Key not found} \\
+  \texttt{search}(l\; (k',v')\; r, k) &=
+    \begin{cases}
+      \texttt{search}(l, k)   &\text{if } k < k'\\
+      (k',v')                 &\text{if } k = k'\\
+      \texttt{search}(r, k)   &\text{if } k > k'\\
+    \end{cases}\\
+\end{align*}
+Das Minimum findet man, indem man immer nach links geht:
+\begin{align*}
+  \texttt{min}(ε) &= \texttt{error: Minimum in empty tree ill-defined} \\
+  \texttt{min}(ε\; x\; r) &= x \\
+  \texttt{min}(l\; x\; r) &= \texttt{min}(l) \\
+\end{align*}
+
+\paragraph{Einfügen in BST}
+Das Einfügen in einen Binären Suchbaum läuft analog zum Suchen - ist der einzufügende Wert größer, so schaut man
+rekursiv im rechten Teilbaum, ist er kleiner, im linken. Erst dann, wenn man auf einen leeren Teilbaum stößt, hat man
+einen leeren Platz gefunden:
+\begin{align*}
+  \texttt{insert}(ε,(k,v)) &= ε\; (k,v)\; ε \\
+  \texttt{insert}(l\; (k',v')\; r, (k,v)) &=
+    \begin{cases}
+      \texttt{insert}(l, (k,v))\; (k',v')\; r   &\text{if } k < k'\\
+      l\; (k,v)]l r                             &\text{if } k = k'\\
+      l\; (k',v')\; \texttt{insert}(r, (k,v))   &\text{if } k > k'\\
+    \end{cases}\\
+\end{align*}
+
+
+\paragraph{Löschen aus BST}
+Beim Löschen müssen wir unter drei verschiedenen Fällen unterscheiden: Der zu löschende Knoten ist ein Blatt, der zu
+löschende Knoten hat genau ein Kind, der zu löschende Knoten hat zwei Kinder.
+
+\begin{figure}[h!]
+  \centering
+  \input{bilder/BST_delete}
+  \caption{Fallunterscheidung bei der Löschung von $x$: Kein Kind, Ein Kind, zwei Kinder. Der modifizierte Teilbaum $c'$
+  ist $c$ ohne \texttt{succ}(x), den Nachfolger von $x$.}
+  \label{fig:BST_delete}
+\end{figure}
+
+Wir formalisieren es folgendermaßen:
+\begin{align*}
+  \texttt{fad}(ε,x) &=  ε \\
+  \texttt{fad}(l\; x'\; r, x) &=
+    \begin{cases}
+      \texttt{fad}(l,x)\; x'\; r        &\text{if } x < x'\\
+      \texttt{delete}(l\; x'\; l, x)    &\text{if } k = k'\\
+      l\; x'\; \texttt{fad}(r,x)        &\text{if } x > x'\\
+    \end{cases}\\
+\end{align*}
+wobei \texttt{delete} nun die drei Fälle in Abbildung \ref{fig:BST_delete} abdeckt:
+\begin{align*}
+  \texttt{delete}(ε\;x\;ε,x) &= ε \\
+  \texttt{delete}(ε\;x\;r,x) &= r \\
+  \texttt{delete}(l\;x\;ε,x) &= r \\
+  \texttt{delete}(l\;x\;r,x) &= l\; t\; \texttt{delete}(r,t) \\
+  \text{wobei }\quad t &= \texttt{min}(r)
+\end{align*}
+
+
+
+\subsection{Die zu erwartende Höhe von BST bei zufälligem Einfügen*}
+Ein Binärbaum mit $n$ Elementen kann eine Höhe $h$ zwischen $\ceil{\log_2(n+1)} ≤ h ≤ n$ haben.
+Wenn wir einen komplett leeren Binärbaum mit vorgegebenen Daten befüllen, tritt die untere Grenze beispielsweise dann,
+wenn wir rekursiv immer wieder den Median der vom Median getrennten Teilarrays einfügen. Die obere Grenze wird z.B.
+erreicht, wenn wir die Elemente gemäß ihrer Ordnung einfügen. 
+
+Da die Laufzeit aller Algorithmen auf Binären Suchbäumen direkt von der Höhe abhängt, stellt sich die Frage:
+Was ist die zu erwartende Höhe eines Binärbaums, wenn man (eindeutige) Elemente in einer zufälligen Reihenfolge einfügt?
+
+\begin{proposition}
+  Werde $π \in S_n$, eine Permutation von $n$ Elementen (d.h. die Elemente $\{1,\cdots,n\}$ in einer zufälligen Reihenfolge
+  ohne Wiederholungen), in einen initial leeren Binärer Suchbaum eingefügt. Sei $H_n$ die Zufallsvariable,
+  die die Höhe dieses zufällig befüllten Baumes beschreibt.
+  Dann wächst der Erwartungswert von $H_n$ logarithmisch, d.h.:
+  \[
+    \mathbb{E}[H_n] \in Θ(\log n).
+  \]
+  \label{prop:BST_average_case_wachstum}
+\end{proposition}
+\begin{proof}
+  Die untere Grenze ist klar, da wie eingangs beschrieben die Höhe eines Baumes immer in $Ω(\log n)$ liegt.
+
+  In einem Binären Suchbaum sind alle Elemente links vom derzeitigen Knoten kleiner und alle Elemente rechts größer.
+  Wird ein Element $i$ gezogen, befinden sich am Ende $i-1$ Elemente im linken Teilbaum und $n-i$
+  Elemente im rechten Teilbaum.
+
+  Die Höhe eines nichtlehren Baumes ist 1 + die Höhe des größten Teilbauem.
+  Unter der Annahme, dass alle Elemente gleichwahrscheinlich gezogen werden, ist der Erwartungswert von $H_n$ einfach nur der
+  Durchschnitt aller möglichen Fälle:
+  \begin{equation*}
+    \mathbb{E}[H_n] = \frac{1}{n} \sum_{i=1}^n \mathbb{E}[1 + \max(H_{i-1}, H_{n-i})].
+    \label{eq:h_n_rek}
+  \end{equation*}
+
+  Wir betrachten nun $Y_n = 2^{H_n}$: Wenn wir zeigen können, dass $\mathbb{E}[Y_n] \in \mathcal{O}(n^a)$, so folgt
+  daraus das $\mathbb{E}[H_n] \in \mathcal{O}(a \log n) = \mathcal{O}(\log n)$.
+
+  In dieser exponentiellen Darstellung wird exponentielle Höhe nun durch \\$Y_n = 2 \max(Y_{i-1},Y_{n-1})$ beschrieben,
+  analog verhält sich der Erwartungswert von $Y_n$:
+  \begin{equation*}
+    \mathbb{E}[Y_n] = \frac{2}{n} \sum_{i=1}^n \mathbb{E}[\max(Y_{i-1}, Y_{n-i})].
+    \label{eq:EW_Yn_1}
+  \end{equation*}
+  Wobei wir durch die Abschätzung $\mathbb{E}[\max(X,Y)] ≤ \mathbb{E}[X] + \mathbb{E}[Y]$ (gültig für nichtnegative
+  Zufallsvariablen $X$ und $Y$) und der Symmetrie der Summenterme weiter zu 
+  \[
+    \mathbb{E}[Y_n] ≤ \frac{2}{n} \sum_{i=1}^n (\mathbb{E}[Y_{i-1}] + \mathbb{E}[Y_{n-i}]) = \frac{4}{n}
+    \sum_{i=0}^{n-1}\mathbb{E}[ Y_i ]
+  \]
+  vereinfachen.
+
+  Setzte $Z_n = \mathbb{E}[Y_n]$, die resultierende Rekurrenzformel lässt sich wie folgt umstellen:
+  \begin{align*}
+    Z_n &= \frac{4}{n} \sum_{i=0}^{n-1} Z_i \\
+        &= \frac{4}{n} (Z_{n-1} + Z_{n-2} + \cdots + Z_0) \\
+        &= \frac{4}{n} (Z_{n-1} + \frac{n-1}{4} Z_{n-1}) \\
+        &= \frac{4}{n} (1+\frac{n-1}{4}) Z_{n-1} \\
+        &= \frac{4 + n -1}{n} Z_{n-1} \\
+        &= \frac{3+n}{n} Z_{n-1},
+  \end{align*}
+  welche die Lösung $Z_n = c \cdot (n+3)(n+2)(n+1) \in \mathcal{O}(n^3)$ besitzt. Da 
+  \[
+    \log n^3 = 3 \log n \in \mathcal{O}(\log n),
+  \]
+  gilt $\mathbb{E}[H_n] \in \mathcal{O}(\log n)$.
+\end{proof}
+
 
 \paragraph{Suchen in Binärbäumen:}
 Der Algorithmus ähnelt einer Binärsuche.
diff --git a/bilder/BST_delete.tex b/bilder/BST_delete.tex
new file mode 100644
index 0000000000000000000000000000000000000000..dbee0590945c8512e6bbc528ba437345ba4ae7d2
--- /dev/null
+++ b/bilder/BST_delete.tex
@@ -0,0 +1,68 @@
+\tikzsetnextfilename{BST_delete}
+\begin{tikzpicture}[
+  treenode/.style = {align=center,inner sep=0pt, text centered, font=\sffamily},
+  fullnode/.style = {treenode, circle, draw, text width=1.5em},
+  subtree/.style = {treenode, circle, text width=1.5em},
+  level/.style={sibling distance = 5cm/#1,
+  level distance = 1.5cm},
+  scale=0.4
+  ]
+  \begin{scope} [local bounding box=fall1] % case 1
+    \begin{scope}[local bounding box=f1v]
+      \node[fullnode] (x) {$x$}
+        child{ node [subtree] (lε) {$ε$}}
+        child{ node [subtree] (rε) {$ε$}}
+      ;
+    \end{scope}
+    \begin{scope}[shift={(6,-0.8)}, local bounding box=f1n]
+      \node[subtree] (tε) {$ε$};
+    \end{scope}
+    \draw [->,decorate,decoration={snake,amplitude=.3mm,segment length=2mm,post length=1mm}] (f1v) --  node[below]{\tiny \texttt{delete}} (f1n);
+  \end{scope}
+
+  \begin{scope} [shift={(14,0.80)}, local bounding box=fall2] % case 2
+    \begin{scope}[local bounding box=f2v]
+      \node[fullnode] (x) {$x$}
+        child{ node [subtree] (lε) {$ε$}}
+        child{ node [fullnode] (ry) {$y$} 
+          child{ node [subtree] (la) {$a$}}
+          child{ node [subtree] (rb) {$b$}}}
+      ;
+    \end{scope}
+    \begin{scope}[shift={(10,-0.7)}, local bounding box=f2n]
+      \node[fullnode] (ty) {$y$}
+        child{ node [subtree] (la) {$a$}}
+        child{ node [subtree] (rb) {$b$}}
+
+      ;
+    \end{scope}
+    \draw [->,decorate,decoration={snake,amplitude=.3mm,segment length=2mm,post length=1mm}] (f2v) --  node[below]{\tiny \texttt{delete}} (f2n);
+  \end{scope}
+
+
+  \begin{scope} [shift={(7,-6)}, local bounding box=fall3] % case 3
+    \begin{scope}[local bounding box=f3v]
+      \node[fullnode] (x) {$x$}
+        child{ node [fullnode] (ry) {$y$} 
+          child{ node [subtree] (la) {$a$}}
+          child{ node [subtree] (rb) {$b$}}}
+        child{ node [fullnode] (lz) {$z$}
+          child{ node [subtree] (lc) {$c$}}
+          child{ node [subtree] (rd) {$d$}}}
+      ;
+    \end{scope}
+    \begin{scope}[shift={(11,-0)}, local bounding box=f3n]
+      \node[fullnode] (ty) {$\texttt{succ}(x)$}
+        child{ node [fullnode] (ry) {$y$} 
+          child{ node [subtree] (la) {$a$}}
+          child{ node [subtree] (rb) {$b$}}}
+        child{ node [fullnode] (lz) {$z$}
+          child{ node [subtree] (lc') {$c'$}}
+          child{ node [subtree] (rd) {$d$}}}
+      ;
+    \end{scope}
+    \draw [->,decorate,decoration={snake,amplitude=.3mm,segment length=2mm,post length=1mm}] (f3v) --  node[below]{\tiny \texttt{delete}} (f3n);
+  \end{scope}
+
+
+\end{tikzpicture}